Das Spiel ist gewissermaßen der Hauptberuf eines jeden Kindes

Beitrag von: Johanna Schubert, Psychotherapeutinunter anderem tätig in Erziehungs- und Familienberatungsstelle / Therapie Johna Schubert

So hat das Spiel grundsätzlich drei Funktionen in sich vereint:

1. Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes
2. Nährboden für einen darauf aufbauenden Erwerb von notwendigen schulischen sowie beruflichen Fähigkeiten
3. Verbindung von Spiel- und Schulfähigkeit

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Warum spielen Kinder?

Alles, was Kinder sehen und hören, fühlen, in Händen halten und begreifen, wird schnell zum Spiel. Ob es das Ziehen von Mustern auf dem Kartoffelbrei, das Selbstunterhaltungsspiel beim Anziehen, das Grimassen ziehen beim Waschen vor dem Spiegel, das Aufheben und Werfen eines Steines oder das Klettern auf einen Baum ist: Sofort entsteht schnell eine Spielhandlung. Es ist die "handelnde Auseinandersetzung" der Kinder mit ihrer gesamten Umwelt.

"Kinder wollen ihre Umwelt entdecken, verstehen, sich ihren Gesetzmäßigkeiten annähern und sich mit unbekannten Dingen vertraut machen."

— Johanna Schubert

Für Kinder gibt es - Gott sei Dank - noch keine Routine, keine Gewohnheiten, keine Verhaltensmuster. Es ist ihre Welt der ständigen Begegnung mit Neuem und mit Handlungsmöglichkeiten, die wiederum die Kinder als eine völlig natürliche Handlungsmotivation/-provokation erfassen. Entsprechend dem Motto: "Das Unbekannte muss bekannt werden, das Neue wartet auf eine persönliche Entdeckung, das Reizvolle will erlebt werden!"

Wie oft spielen Kinder eigentlich?

So wundert es nicht, wenn Spieleforscher davon ausgehen, dass Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr ca.15.000 Stunden spielen (müssen!). Das sind ca. –8 Stunden pro Tag! Hier kommt die entwicklungspsychologische Lernfolge bei Kindern zum Tragen.